Gegen Gewalt in der Hundeerziehung

Unsere Grundsätze

Alle Hundeschulen der Initiative Trainieren statt dominieren haben sich diesen Grundsätzen verpflichtet.

 

Trainieren statt dominieren

Wie wir trainieren

• Wir pflastern einen Weg mit „Ja! Gut!“.
• Wir belohnen Hunde für erwünschtes Verhalten.
• Wir belohnen Hunde abwechslungsreich und entsprechend ihrer Bedürfnisse.
• Wir gehen respektvoll mit Hunden und Menschen um.
• Wir wissen, dass Hunde immer lernen. Deshalb trainieren wir nicht nur für den Alltag, sondern möglichst oft im Alltag.
• Wir nehmen Hunde mit ihren Emotionen wahr und trainieren sie entsprechend. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns viel mit der Körpersprache von Hunden.
• Wir achten auf das richtige Maß von Entspannung und Anspannung – sowohl im Training als auch im Alltag, weil wir wissen, dass ein zu hohes Erregungslevel einer der häufigsten Gründe für unerwünschtes Verhalten ist.
• Wir bringen Hunden Alternativverhalten bei, damit sie seltener unerwünschtes Verhalten zeigen.
• Wir vermeiden durch gutes Management, dass Hunde unerwünschtes Verhalten zeigen.
• Wir helfen Hunden dabei, mit Frust umzugehen.
• Wir unterbrechen unerwünschtes Verhalten ohne Schreckreize und setzen Grenzen durch das Trainieren von Alternativen.
• Wir suchen für jedes Mensch-Hund-Team die individuell am besten passenden Trainingsmethoden. Dabei gestalten wir das Training so effektiv, aber so wenig einschränkend wie möglich (siehe Grafik).
• Wir arbeiten eng mit Tierärzten und Tierärztinnen sowie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten zusammen; und wir beraten uns mit Kolleginnen und Kollegen, wenn wir mal nicht mehr weiterwissen.
• Bei Hunden mit Verhaltensproblemen bemühen wir uns, so schnell wie möglich Verhaltensveränderungen herbeizuführen.
• Wenn Hunde Angst- und/oder Aggressionsverhalten zeigen, suchen wir nach den Ursachen dafür.
• Wir bilden uns regelmäßig fort.

Die ideale Reihenfolge von Maßnahmen zur Verhaltensänderung nach unseren Grundsätzen.

© Dr. Susan G. Friedman, Ph.D.

 

Wie wir nicht trainieren 

… und was wir nicht verwenden!

• Wir bauen keine Zäune aus „Nein!“.
• Wir verwenden kein scharfes „Nein!“ als generelles Unterbrechungssignal.
• Wir rucken nicht an der Leine.
• Wir verwenden keinerlei Starkzwang wie zum Beispiel Teletakt-Halsbänder, Stachelhalsbänder oder Zughalsbänder ohne Stopp.
• Wir verwenden keine Halsbänder die speziell auf den empfindlichen Halsansatz am Kopf einwirken, und keine Würgehalsbänder, insbesondere Kettenwürger.
• Wir setzen keine Sprüh- oder Anti-Bell-Halsbänder ein und empfehlen sie auch nicht.
• Wir werfen keine Wurf-Discs, Wurfketten, Rappeldosen oder Schlüssel, um Hunde zu erschrecken.
• Wir verwenden keine Sprühpistolen, Wasserflaschen oder Ähnliches, um unerwünschtes Verhalten zu unterbrechen.
• Wir ignorieren Hunde nicht über einen längeren Zeitraum, um sie zu maßregeln.
• Wir entziehen Hunden kein Futter oder Wasser und lehnen ausschließliche Handfütterung ab.
• Wir korrigieren Hunde nicht, indem wir sie mit dem Finger anschnipsen, im Nacken schütteln, einen Schnauzgriff machen, sie runterdrücken oder wegschubsen.
• Wir schüchtern Hunde nicht ein, indem wir sie körperlich bedrängen.
• Wir wenden keine sogenannten Alpha-Würfe an und propagieren auch keine Rangreduktionsprogramme.
• Wir tun Hunden nicht weh. Das heißt, wir setzen keine Schmerzreize zu Erziehungszwecken ein.
• Wir verwenden auch keine Hilfsmittel, die Schmerzen hervorrufen können: Wir befestigen Schleppleinen nicht an Halsbändern und verwenden keine Geschirre, die durch Zugseile Schmerzen hervorrufen.
• Wir beschönigen aversive Maßnahmen und auch Schmerz- und Schreckreize nicht, indem wir beispielsweise von „Impulsen“ sprechen.
• Wir bieten keine Welpenspielstunden und Raufergruppen an, in denen Hunde im vermeintlichen Spiel „Dinge unter sich klären“.


All diese Regelungen sind verbindlich! Auch „im Ausnahmefall“ werden diese Methoden NICHT von den beteiligten Hundeschulen angewendet oder empfohlen. Begegnet dir eine Hundeschule oder ein:e Trainer:in, die mit diesem Logo wirbt und einen oder mehrere der obigen Punkte missachtet, bitten wir um eine Rückmeldung, um die Hundeschule kontaktieren zu können.
Diese Grundsätze gelten selbstverständlich auch für Beiträge und Kommentare in der Facebookgruppe.

Titelbild © Sabine Fehrenbach Fotografie